Lauf
Schnee fällt auf den Bergen vor der Stadt
Der Himmel rot geädert, wie welkes Eichenblatt
Der Horizont in geisterhaftem Schein
Die Straßen sind verlassen, die Gassen noch allein
Schnee begräbt den letzten Brückenschlag
Deckt leise alles zu an diesem Wintertag
Die Welt ist nur ein schaudernd kaltes Weiß
Gedanken martern dich, dein Herz ist schon wie Eis
Lauf, lauf, um dein Leben
Lauf, lauf, ohne Scheu
Lauf, lauf, bleib‘ nicht stehen
Aber bleib’ dir selber treu
Schnee bedeckt die Erde wie ein Fluch
Die Stadt liegt schon ganz tot unter‘m Leichentuch
Ein letzter Sold wird denen ausgestellt
Die fortgeh’n so wie du, ein letztes Schmerzensgeld
Schnee hat draußen alles gleich gemacht
Drinnen nur das Chaos einer gnadenlosen Nacht
Galgen werden denen hingestellt
Die bis zum Ende glaubten an ihre heile Welt
Lauf, lauf, um dein Leben
Lauf, lauf, ohne Scheu
Lauf, lauf, bleib‘ nicht stehen
Aber bleib‘ dir selber treu
Lauf, lauf, um dein Leben
Lauf, lauf, ohne Scheu
Lauf, lauf, bleib‘ nicht stehen
Aber bleib‘ dir selber treu
Die Stadt brennt schon seit Tagen
Das Land wird untergeh‘n
Lauf, lauf, bleib‘ nicht stehen